8. November 2013
19:00 Uhr
Universität Heidelberg
Hörsaal des Historischen Seminars Grabengasse 3-5, 69117 Heidelberg
Vor 80 Jahren verübte das kommunistische Regime Stalins im Herzen Europas einen Genozid an Millionen von Ukrainern. Eine von der Landwirtschaft geprägte Nation wurde einer systematisch organisierten Hungersnot ausgeliefert. Die Ukrainer bezeichnen diese Tragödie als Holodomor.
Anlässlich des 80. Gedenktages dieser Tragödie in der europäischen Geschichte ist es uns ein Anliegen, ein breites öffentliches Publikum über dieses Jahrhundertverbrechen in der Ukraine 1932-1933 zu informieren, dass lange ein Tabuthema war.
Gastreferent: Prof. Dr. Gerhard Simon, Historiker und Politologe, Universität Köln.
Mit Teilexponaten aus der Ausstellung Holodomor – "Der unbekannte Völkermord an den Ukrainern"
Ausstellung zum Download (PDF, 27 Seiten, 5 MB)
Auszüge: Stille Vernichtung, DIE ZEIT – Online Dezember 2008 Wolfgang Zank (Archiv)
…Der letzte Samstag im November ist in der Ukraine ein Gedenktag, der an dieses Jahrhundertverbrechen des »Holodomor« erinnert.
»…Am 22. April 1933 trifft der deutsche Diplomat Andor Hencke in Kiew ein, um die Leitung des dortigen Konsulats zu übernehmen. Er hat sich auch nicht annähernd vorgestellt, was ihn erwartet: »apathische, ausgezehrte, elende Menschen. Viele von ihnen lagen vor Schwäche auf der Straße, und nicht wenige beendeten dort ihr Leben. « .…
Neueren Forschungen zufolge verhungerten 1932/33 bis zu sieben Millionen Menschen …
Auszug aus einer Depesche des italienischen Konsuls in Moskau, Sergio Gradenigo, nach Rom. 31. Mai 1933
»… die Hungersnot ist von der Regierung in Moskau geplant worden und wird mittels Forderungen umgesetzt.«
Weltweit zählt der «Holodomor « zu den größten Menschheitsverbrechen.
Am 23. Oktober 2008 erkannte das Europäische Parlament in einer Resolution den «Holodomor» als Verbrechen gegen die Menschlichkeit an.